Was macht die sogenannten “Spaziergänge” so gefährlich?

Statement Anna Ohnweiler

Es sind nicht alles Demokratiefeinde, Faschisten, Antisemiten u.u., welche da mitlaufen.
Die Genannten sind jedoch diejenigen, welche schon in der Vergangenheit jede Stimmung, welche sie glaubten, für sich nutzen zu können, aufgespürt hatten. Es war immer eine angstgeladene Stimmung, sei es die Finanzkrise und Flüchtlingskrise in der jüngsten Vergangenheit oder aktuell Corona.
Diese Angst musste man nun gezielt verstärken und Schuldige für die Situation suchen, was, wenn man das System verändern will, immer die Regierung ist.
Diese dann in einer Demokratie einer Diktatur gleichsetzen und schon haben wir das Grundrezept, mit welchem man als Rattenfänger fungieren kann und es auch gezielt tut.

Zugute kommen den vor allem jetzt agierenden Rechtsextremen die vielfältigen Möglichkeiten, welche das Internet bietet. Menschen, welche, sich im Netz nicht gut auskennen, können die diversen Kanäle wahrscheinlich nicht richtig zuordnen.
Sie nehmen zuerst nur wahr, dass es da welche gibt, die ihre Angst ernst nehmen und mit welchen man sich auf der Straße artikulieren kann. Sie laufen mit.

Das Fatale ist, dass diese Menschen, welche mit Maßnahmen der Regierung aus Angst nicht zufrieden sind, sich unverstanden fühlen, an einem bestimmten Punkt, sehr gerne nur das hören, was sie hören möchten und Fakenews aufsitzen. Damit werden sie dann zur genüge versorgt.
Alle, welche dann dort mitlaufen, haben leider eine Multiplikatorenwirkung.

Mit Rechtsextremen kann man nicht reden, denn man kann sie doch nicht überzeugen, denn sie haben ihr klares Ziel. Das ist: Wie kann ich die Demokratie schädigen?
Reden muss man aber mit den Mitläufern und das ziemlich zügig, bevor aus einer Minderheit viele werden.

Es ist sicher nicht einfach, doch es wird gefährlich, wenn man es nicht tut.
Zivilgesellschaft aber auch die Politik muss in der nächsten Zeit strategisch vorgehen und vor allem mit den Menschen über ihre Sorgen sprechen und diese ernst nehmen. Sorgen sind nicht wenige, Sorgen, welche sich in richtige Zukunftsängste steigern. Menschen dürfen sich damit nicht alleingelassen fühlen, indem sie das Gefühl bekommen, dass sie sich nur durch zweifelhafte “Spaziergänge” Gehör verschaffen können.
Anna Ohnweiler